Cross my way

Von Franz Gurtner, 30.08.2018

Vor nicht allzu vielen Jahren noch weitgehend unerwünscht, kommt der informellen Kommunikation heute eine entscheidende Bedeutung im täglichen Workflow zu. Denn als rein funktionaler Arbeitsplatz wird das Office schon lange nicht mehr gesehen, sondern als Ort der Kommunikation, des Austausches von Wissen, von Erfahrung, Ideen und eben auch der sozialen Kontakte.

 

Eigentlich ist genau dieser Networking-Gedanke der Hauptgrund, warum Mitarbeiter überhaupt noch ins Büro kommen (müssen) – einfach „nur“ arbeiten könnten viele dank mobiler Informations- und Kommunikationstechnologien auch anderswo. Begegnungen gezielt zu fördern, wird von modernen Unternehmen heutzutage als bewusstes Instrument eingesetzt. Spontaner Gedankenaustausch hat nicht nur eine positive Auswirkung auf den Workflow, sondern verbessert auch die sozialen Kontakte und fördert die Motivation. Diese Begegnungen finden neben den klassischen Besprechungsräumen immer häufiger in so genannten Crossways statt.

Crossways sind Orte, wo sich spontane Kommunikation entwickeln kann und diese durch bewusste Gestaltung gezielt gefördert wird. Es eignen sich besonders Zonen, die in einem Unternehmen häufig nicht aktiv genutzt und durch das richtige Mobiliar zum innerbetrieblichen Meetingpoint werden. Diese können sich auf Verbindungsgängen, an Kreuzungspunkten, in Foyers, Mittelzonen oder Atrien befinden. Die Gestaltungsfreiheit ist sehr groß: Stehtische, Barhocker oder kleinere Sitzgruppen fördern das Gespräch zwischendurch. Stehtische sollten für den Einsatz von Notebooks und anderen mobilen elektronischen Geräten elektrifizierbar sein und sind so auch für externe Mitarbeiter ohne fixen Büroarbeitsplatz bei Bedarf nutzbar.

Crossways eignen sich perfekt für Stehbesprechungen. Kurze Meetings, die zwischen 10 und 20 Minuten dauern und im Stehen abgehalten werden, sind aus ergonomischer Sicht erholsam für den Bewegungsapparat und eine willkommene Abwechslung zum langen Sitzen. Diese Sitzpausen tragen also auch wesentlich zur Gesundheit am Arbeitsplatz bei. Dass diese kurzen Besprechungen auch effizient für die Unternehmen sein können, belegt eine breite empirische Studie der University of Missouri. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Besprechungsgruppen im Stehen 34 % weniger Zeit benötigen, um Entscheidungen zu treffen, als im Sitzen – bei gleicher Qualität. In einem größeren Unternehmen können sich dadurch immerhin mehrere tausend Stunden Zeitersparnis pro Jahr ergeben. Die Vorteile, die ein reger informeller Austausch im Unternehmen bringt, sind also unschätzbar.

Innovationskraft und Kreativität profitieren, wenn Mitarbeiter viele gute Gelegenheiten für spontane Begegnungen und Gespräche haben. Und so können gut gestaltete Crossways und Meetingpoints erfolgversprechender sein als so manch aufwändige Teambildungsmaßnahme.

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